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Juliusspital Hospiz

09.09.2020

Theaterrregisseurin überrascht mit kreativem Fragebogen

„Nichts ist erfolgreicher, als eine Idee zur rechten Zeit.“

Mit diesem Zitat von Viktor Hugo lässt sich der kreative Einfall der Theaterregisseurin Frau Maike Bouschen auf sehr einfache und prägnante Art und Weise beschreiben. Über den Malteser Hilfsdienst e.V. Würzburg sind wir auf sie und ihr Projekt aufmerksam geworden.

Frau Bouschen entwickelte vor dem Hintergrund der Besuchseinschränkungen während der Corona Pandemie einen Fragebogen, anhand derer die Menschen mit ihren ehrenamtlichen Begleitern auch über Telefon oder Distanz in Kontakt bleiben können. Anhand kreativer Fragen überlegte sie sich dann zusammen mit Freunden, Kollegen oder der Unterstützung des Malteserteams, insbesondere Frau Christine Freitag, ein kleines Geschenk für Menschen, welche sich in der letzten Lebensphase befinden.

„Die Idee dieses Fragebogens zeigt auch, dass man selbst ohne Ausbildung zum Sterbebegleiter sich für den Hospizdienst engagieren kann und Spaß an der Arbeit findet. Vor allem hoffe ich, dass sich mehr jüngere Menschen für dieses Engagement begeistern lassen. Das tut dem Team und auch den Menschen gut!“, kommentiert sie zu ihrem eigenen Projekt.

Bisher sind drei von Hospizgästen ausgefüllte Fragebögen bearbeitet und in Absprache mit der Sozialpädagogin Sabrina Helmrich-Zimmermann koordiniert und verteilt worden. Sensible Daten werden dabei nicht ausgetauscht, da Frau Bouschen lediglich den Vornamen erfährt. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. So gab es eine CD mit italienischen Klassikern für eine Dame, die schon immer einmal nach Rom wollte und sehr musikbegeistert ist. Ein anderer Gast wurde mit einem Spiel überrascht und die dritte Person freute sich über einen Kalender über die Nord-/Ostsee und ein paar Muscheln, weil sie sich nach dem Meer sehnt. Die Überraschungen sind sehr gut angekommen und angenommen worden.

Frau Bouschen selbst schloss 2018 ihren Masterabschluss für Regie für Schauspiel und Musiktheater an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München ab. In ihrer Abschlussinszenierung setzte sie sich mit der Frage nach dem eigenen Sterben auseinander, indem sie einen fiktiven Verein „Don`t dare, prepare e.V.“ gründeten, der den MitgliederInnen und dem Publikum das Sterben einüben möchte. Während dieser Zeit hatte Frau Bouschen im Freundeskreis auch Berührung mit dem Sterben, indem sie enge Freundinnen begleitete, die einen ihrer Elternteile verloren haben. „Das Sterben kennt kein Alter und so engagiere ich mich bei dem Malteser Hospizdienst auf meine eigene Art und Weise.“
Frau Bouschen wuchs im Rheinland auf, hat aber über ihre Mutter familiäre Wurzeln in Würzburg und verbringt somit viel Zeit hier, obwohl sie durch ihren Beruf viel unterwegs ist. Zuletzt inszenierte sie am Landestheater Memmingen und demnächst startet sie ein neues Projekt in München.
Durch ihre Großmutter, die sich seit Jahren bei den Maltesern als aktives Mitglied engagiert, kam die Verbindung zu diesem Verein zustande. „Glaube spielt in meiner Familie eine große Rolle und ist Teil des Alltags. Daher verbindet mich mit den Maltesern sowohl das Interesse für den Sterbehospizdienst als auch mein persönlicher Bezug und Umgang mit dem Tod.“

Wir freuen uns sehr über so viel Engagement und bedanken uns, auch im Namen der beschenkten Hospizgäste, recht herzlich bei Frau Bouschen, Ihren Freunden, Kollegen und dem Malteser Hilfsdienst e.V. für ihren kreativen Einsatz!

Text und Foto: Sabrina Helmrich-Zimmermann
                 

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