Professionelle Finger am Flügel
Seit Anfang 2020 besucht Bettina Dauber in regelmäßigen Abständen ehrenamtlich das Juliusspital Hospiz und bringt sich auf wunderbare und sehr sympathische Weise bei den Nachmittagsangeboten ein. Dabei fiel ihr schon von Beginn an unser Stutzflügel im Wohnzimmer auf. Sie erzählte uns von einer Freundin, die professionell Klavier spielt und möglicherweise bereit ist für die Hospizgäste ein kleines, ganz privates Konzert zu geben. Dauber stellte den Kontakt her zu Irina Gontscharow-Arnold, die Unterricht gibt an der Sing-und Musikschule Würzburg, der Kreismusikschule Rhön-Grabfeld und Privatschüler der Musikgalerie Arnold in Rimpar unterrichtet.Die Konzertpianistin war sofort bereit, unseren Gästen mit Ihrem Können eine Stunde zum Genießen zu schenken.
Zum Konzert brachten die Hospizmitarbeiter - je nach Wunsch - die Gäste ins Wohnzimmer oder öffneten die Zimmertüren damit auch die Gäste, die ihre Zimmer nicht verlassen können, den wunderbaren Klängen lauschen konnten.
Gontscharow-Arnold wählte im Vorfeld eine Reihe von Stücken, die angenehm lebendig auf die Zuhörerinnen und Zuhörer wirken sollten, um das kleine Privatkonzert ganz kurzweilig zu gestalten. Sie bat sie die Anwesenden um Rückmeldung, auch bezüglich der Lautstärke, da für sie eine Einschätzung der Raumakustik aufgrund der ihr unbekannten Örtlichkeit etwas erschwert war. Doch ihre Sorge erwies sich als unbegründet, da unsere Gäste nahezu beseelt wirkten durch diese wunderschöne Musik, die sie genießen durften. Zusätzlich erzählte Gontscharow-Arnold vor jedem gespielten Stück etwas über dessen Komponisten und brachte auch die eine oder andere Anekdote dazu zum Besten.
So bot die Musikerin den Hospizgästen eine Mischung aus verschiedenen sehr bekannten Weisen der klassischen Komponisten wie Ludwig van Beethoven, Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert und Robert Schuhmann.
Im zweiten Teil des Konzerts hörten die Gäste „Lieder zum Träumen“, wie die Pianistin diese selbst betitelte. Darunter fielen die Titelmelodie des Films „Forrest Gump“ oder „River flows in you“ des südkoreanischen Komponisten Yiruma, eine Musik zur Untermalung einer romantischen Szene aus der Bücherverfilmung „Twilight –Bis(s) zum Morgengrauen“. Des Weiteren ein flotteres, fast schon fröhlich wirkendes Stück „Etude“ von Jean Sibelius, einem finnischen Komponisten, bei dem ein anwesender Hospizgast beschwingt mit Wippen der Füße im Takt reagierte. Nach einer guten Stunde schloss Gontscharow-Arnold mit „Jardin de Luxembourg“ und einer kurzen Zugabe für unsere Schwester Ursula ihr Hauskonzert ab.
Wir freuen uns sehr über die tolle Gelegenheit hautnah ein hochwertiges, klassisches Konzert miterleben zu können, wofür andere normalerweise Eintritt bezahlen, bedanken uns im Namen unserer Hospizgäste sehr herzlich bei Frau Gontscharow-Arnold für ihre Zeit und ihr Engagement und freuen uns bereits jetzt auf den nächsten Termin im April.
Text und Foto: Sabrina Helmrich-Zimmermann