Reisebericht Jakobsweg
Einen der vielen Wege der wohl berühmtesten Pilgerwanderung ist Andrea Greiner gelaufen. Das Teilstück „Camino Primitivo“ beginnt in Oviedo und endet in Santiago de Compostela. Auf eine der ältesten Wegführungen nahm die Vortragende die Gäste mit einer von Bildern untermalten Reise mit.
Die knapp 260 Kilometer lange Fußstrecke ist von stetig wechselnder Kunst begleitet, die aber eines eint: die gelbe Muschel vor einem blauen Grund. Ein Wegweiser, der allen Pilgernden zeigt, dass sie sich auf dem richtigen Weg befinden. Neben diesem Zeichen haben sich im Laufe der Zeit auch weitere individuelle Zeichen etabliert. Die ansässigen Bewohner und Bewohnerinnen haben Skulpturen und Gartenschmuck aufgestellt, um die anstrengenden Tagesmärsche von bis zu 35 Kilometern für die Pilgernden so angenehm wie möglich zu gestalten. Doch auch die Personen, die den Pilgerweg selbst begehen, lassen Dinge auf dem Weg zurück. Hierbei kann es ein ausrangierter Schuh sein, der weitere Motivation für Nachkommende spendet, und auch andere Erinnerungen wie Anhänger, Fotos oder ausgefallenen Symbole. Zeichen, die auch verbinden ohne in einer großen Gruppe zu wandern, so erzählt Andrea Greiner.
Schöne Eindrücke vermitteln auch die Bilder der Natur, die sich auf der Reise eröffnen lassen. Von fulminantem Bergpanorama bis hin zu einfachen Brücken über Wasserläufe kann Andrea Greiner auch in den kleinen Dingen große Freuden entdecken. So wie einst der Heilige Jakobus nutzte auch Andrea Greiner den Mix aus körperlicher Anstrengung und seelischer Ruhe, um sich mit Hilfe von kleinen Dingen den großen Fragen des Lebens zu widmen.
Das Gefühl ihrer gewonnenen Leichtigkeit vermittelte sie unseren Gästen mit Hilfe von fruchtigem spanischen Bier und Tapas. Damit wurde zum Abschluss dieses Lebensgefühl ins Hospiz vermittelt und hinterließ bei allen Zuhörenden den Glanz, zu dem auf einer Pilgerreise gefunden werden soll.
Wir danken Andrea Greiner für diesen gelungenen und informativen Nachmittag. Wir freuen uns, wenn Andrea in Zukunft noch öfter von ihren Abenteuern berichtet.
Text: Jan-Luka Klindworth, Fotos: Andrea Greiner