Vielleicht haben auch Sie sich vor Kurzem von Ihren Lieben nach den Weihnachtstagen verabschiedet, mit der Gewissheit sich im kommenden Jahr wieder zu treffen? Auch hier im Hospiz haben wir die Weihnachtszeit gefeiert, wissend dass wir uns in dieser Runde nicht mehr zusammenfinden werden.
Kostbar war es daher für die Gäste und auch deren Angehörige einfach das Zusammensein, den Kerzenschein und den Duft nach Gewürzen, Fruchtpunsch und Plätzchen zu genießen. Und natürlich die Musik. Das traditionelle Weihnachtslied "Alle Jahre wieder", das wir gemeinsam gesungen haben, hat hier einen besonderen Klang. 

Weihnachtliche Klänge im Hospiz
Neben Besinnlichem und Altbekanntem, das an die Kindheit und Schulzeit erinnerte, gab es auch viel zu staunen und zu lachen.
Mit Blech und Spielfreude startete am 8. Dezember unsere kleine Reihe weihnachtlicher Konzerte.
Das Hornensemble der Sing- und Musikschule Würzburg unter der Leitung von Markus Rothermel wählte als Intro die Weihnachtshymne "Hark! The Herald Angel Sing" und lockte mit diesen feierlichen Klängen unsere Gäste ins Foyer. Nach weiteren Darbietungen wechselte das Ensemble vom Foyer in den Wintergarten im Obergeschoss unseres Hospizes. Als besondere Überraschung begeisterten hier begleitet am Stutzflügel zwei jugendliche Nachwuchskünstler mit Hornsoli. „Sagenhaft“, so der Kommentar unseres musikliebenden, schon bettlägerigen Gastes, der Dank der Mithilfe zweier Pflegefachkräfte den Ortswechsel im Pflegebett begleiten konnte. Das Knistern und Leuchten des simulierten Kaminfeuers trug bei Einsetzen der Dämmerung zusätzlich zur heimelig adventlichen Stimmung bei.

Als besonderes Ankommen zur Neuaufnahme ins Hospiz erlebte ein Ehepaar den Moment des Vormittags am 11. Dezember. So hieß es erst einmal innehalten, Platz nehmen und den weihnachtlichen Klängen lauschen. Sichtlich berührt und den Augenblick als Geschenk annehmend waren auch ein großer Teil unserer Gäste bei diesem Angebot dabei und machten es sich im Foyer gemütlich. Diese Matinee wurde auf Initiative von Herrn Mauer möglich. „Pandemic Brass“ gegründet aus vier Musikern des Philharmonischen Orchesters Würzburg bot ein Wunschkonzert mit klassischen Weihnachtsliedern, das mit „Stille Nacht, heilige Nacht“ auch zur Mittagszeit eine weihnachtlich-feierliche Stimmung sowohl bei den Gästen mit deren Angehörigen als auch bei den Mitarbeitenden erzeugte.

In außergewöhnlicher Besetzung erklangen am Mittwoch, 20. Dezember klassische und traditionelle Lieder zum Mitsingen. Hier versammelten Winfried Fischer vom Hospizverein am Akkordeon und Frau Fotr-Thomas an der Geige die Gäste um den Weihnachtsbaum. Auch durch die offenen Zimmertüren der Gäste, die lieber geborgen in ihrem Zimmer lauschen wollten, zogen die weihnachtlichen Klänge.
 

So musikalisch eingestimmt während der Adventszeit, freuten wir uns auf Weihnachten und waren besonders dankbar über den Besuch der benachbarten Ritaschwestern. Am Heiligabend beschenkten Sr. Rita-Maria, Sr. Gerlinde und Sr. Tamaras die Gäste und deren Angehörige, sowie die Pflegenden mit einer besinnlichen Weihnachtsfeier in Form eines Krippenspiels, Liedern und Harfenklängen. Besonders berührend war für die Anwesenden die Krippenlegung – die Geburt Jesu. „…und leuchten aberhundert Kerzen. Der Weg, der geht durch unsere Herzen – der Weg nach Bethlehem.“ (aus einem Lied von Wolfgang Wiemer)

Die wichtigste Stunde ist immer die Gegenwart, der bedeutendste Mensch ist immer der, der dir gerade gegenübersteht, das notwendigste Werk ist stets die Liebe."
Meister Eckhart

Text und Bilder: Susanne Trabel