Seit einigen Wochen begeistert die Studentin Lina Kohler unsere Gäste mit wunderschönen Klängen, die sie im Wintergarten unserem Stutzflügel entlockt.

Meist kommt sie an einem Mittwochvormittag, um für eine Stunde unsere Gäste zu erfreuen.  Die Bandbreite ihres Repertoires erstreckt sich von dem Präludium C-Dur von J.S. Bach über zeitgenössische Klassik „Una Mattina“, „Samba“, „Primavera“ des Komponisten Ludovico Einaudi bis zu irischen Segenswünschen oder auch Kirchlieder wie „Von guten Mächten wunderbar geborgen“. Gerade bei den Kirchenliedern, bei dem alle Anwesenden mitsingen können, entsteht eine berührende Atmosphäre im Wintergarten.
Man spürt, wie diese jedem bekannte Lieder Erinnerungen wecken und das Fenster für eine Zeit öffnen, in der Krankheit und das Beschäftigen mit dem eigenen Sterben keine Rolle gespielt haben. So entstehen in den kurzen Liedpausen ganz spontan vertrauensvolle Gespräche, ein Austausch, der unglaublich wertvoll wie bereichernd ist.

Unsere Gäste schätzen diese Privatkonzerte sehr, erwarten Frau Kohler schon sehnsüchtig, da nicht nur von Fr. Kohler vorgeschlagene Stücke gespielt werden, sondern auch auf Wünsche unsere Gäste eingegangen wird.  So hören wir die einzigartig fließenden Melodien von Einaudi genauso gerne wie Klavierstücke des französischen Komponisten Erik Satie, die unter dem Titel Gnossiennes zusammengefasst sind und von Frau Kohler nicht nur bestens präsentiert werden, sondern auch durch ihre Informationen zur Entstehungsgeschichte der Werke einen noch besseren Einblick in das Gehörte gewähren.

Ab und an schleichen ganz leise Kolleginnen vom Pflegepersonal in den Wintergarten, um für eine kurze Sequenz mitzulauschen. Auch hier spürt man deutlich, was die Klänge bewirken. Es ist ein Genuss und „Privileg“ zwischen Pflegetätigkeiten oder administrativen Erledigungen eine Stippvisite in den Wintergarten einlegen zu können, um sich von „Kiss from a Rose“ von Seal oder „Smells like Teen Spirit“ der Rockband Nirwana einhüllen zu lassen.

Wir sagen Danke an Frau Kohler und hoffen, dass sie noch ganz oft zu uns ins Hospiz kommt, um zu musizieren.