News-Blog

Aktuelles aus dem
Juliusspital Hospiz

30.09.2025

„Für meine letzte Reise“ - ein leises Angebot für unsere Gäste

Wenn ein Mensch in unser Hospiz einzieht, bringt er seine persönliche Geschichte mit und oft auch viele Gedanken über das, was nun kommt. Über das Leben, das war. Über das Sterben. Und auch über das, was nach dem letzten Atemzug bleibt. 

Und irgendwann kommt er dann tatsächlich - der Tag, an dem die Reise auf dieser Welt endet. Das ist ein trauriges Ereignis, das manchmal erschüttert, manchmal sprachlos macht oder eine Vielzahl von anderen Gefühlen bei den Hinterbliebenen auslösen kann. …und bei dem zugleich Gestaltungsräume für Würde und Selbstbestimmung entstehen.

Dabei gemeint sind Entscheidungen unserer Gäste, die von großer Bedeutung sein können. Dazu gehört die Frage: Was möchte ich auf meiner letzten Reise tragen? Um sanft auf diesen Gedanken hinzuweisen, hängen in den Kleiderschränken unseres Hospizes weiße Kleiderbügel, auf denen zu lesen ist: „Für meine letzte Reise“.
 

„Wenn du magst, trage ich die Kleidung, die du auf deiner letzten Reise anhaben magst.“

Dieser Bügel ist mehr als ein Gegenstand - es ist eine Einladung zum Nachdenken, zum Innehalten. …ein Impuls, um über den nahenden Abschied und dessen Gestaltung ins Gespräch zu kommen. Dabei ist seine Botschaft nicht laut, nicht bedrängend, sondern leise und offen. 

Die Auseinandersetzung mit der Frage „Mit welcher Kleidung möchte ich bestattet werden?“ ist für unsere Gäste eine Möglichkeit, sich bewusst auszudrücken. Dabei kann und darf die Persönlichkeit des Menschen sichtbar werden. Denn egal ob Hochzeitskleid, Lieblingspulli, Fußballtrikot oder bequemes Nachthemd - alles ist erlaubt und Konventionen dürfen in den Hintergrund treten. 

Den letzten Weg so persönlich und würdevoll wie möglich zu gestalten - das ist ein zentraler Bestandteil unserer Hospizarbeit. Dabei hilft uns dieser schlichte Kleiderbügel mit seiner leisen Botschaft. Denn unser Anliegen ist es, dass sich jeder Gast bis zuletzt gesehen, wertgeschätzt und liebevoll begleitet fühlt.

 

Text und Bild: Brigitte Limbeck

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